Gerade jetzt, zu Weihnachten sind Engel ein beliebtes Motiv.
Als wir letzt in Oberfranken waren, haben wir wieder einige Markgrafenkirchen besucht. Markgrafenkirchen sind Kirchen des schlichten protestantischen Barocks. In der Kirche des Ortes Gesees fanden wir diesen Taufengel.
Den nachfolgenden Text habe ich der Website Markgrafenkirchen entnommen. Diese Seite ist einen Besuch wert, sie zeigt die betreffenden Kirchen mit all ihren Besonderheiten.
Engel an barocken Taufsteinen gibt es häufig. Meist blicken vier „Kopfflügler“ in alle Himmelsrichtungen. Schließlich ist die Taufe eine himmlische Gabe. Dies
kommt besonders durch die Taufengel zum Ausdruck, die in oberfränkischen Markgrafenkirchen besonders häufig vorkommen. Ein Engel trägt die Taufschale über dem Kopf (Bayreuth, St. Johannis;
Wonsees) oder hält sie vor sich (Gesees, Regnitzlosau, Selbitz, Trogen). In früherer Zeit wurden manche zur Taufhandlung während des Gottesdienstes an einem Seil von der Kirchendecke
herabgelassen. In der Schale brachten sie das Taufwasser quasi direkt vom Himmel. Die oft großen Flügel unterstreichen die himmlische Herkunft.
Taufengel blicken in der Regel sehr freundlich. Sie verkörpern die Freundlichkeit Gottes, der in der Taufe Ja zu einem Menschenkind sagt. Die Form der
Taufschale hat symbolischen Charakter: Die Muschel ist ein altes Christussymbol und wurde später zum Zeichen der Pilgerschaft. Mit der Taufe beginnt der Pilgerweg ins Paradies. Ein goldener Kranz
um die Schale erinnert an die versprochene „Krone des Lebens“.
Literatur: Helmuth Meißner, Taufengel in Oberfranken
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