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Ein Kindheitstraum


Der Traum vom Fliegen - als Junge hat er mich schon erfasst, nachdem ich in zwei Bänden die Abenteuer von Pit, dem Segelflieger gelesen hatte. Der Junge baute mit seinen Freunden und einem erfahrenen Flugzeugbauer ein Segelflugzeug, mit dem er dann, als es fertiggestellt war, in der Rhön bei einem Wettbewerb starten konnte. Diese Geschichte hat mich gefesselt und über Jahre verfolgt, ich wollte auch Segelflieger werden!

Sehr viel später konnte ich einem Segelflieger-Club beitreten und das Fliegen erlernen. Das Bild oben zeigt mich beim Einsteigen in einen Doppelsitzer. Im Winter überholten wir die Flugzeuge in der kalten Halle, im Frühjahr, im Sommer und im Herbst wurde geflogen. Beim Aufwind-Suchen nur die Windgeräusche zu hören, das war herrlich und zu erleben, wie die kleine Maschine den eigenen Steuermanövern gehorchte, war faszinierend. 

Später hatten wir auf unserem Flugplatz ein Treffen mit einem anderen Verein. Neben Segelflugzeugen brachten die Mitglieder dieses Vereins auch eine Motorflugzeug mit, eine DO 27. Mit so einer Motormaschine wurden die Segelflugzeuge, an einem Seil hängend, in eine große Höhe geschleppt, um dann alleine auf Kurs zu gehen.

Da nun zwei Motorflugzeuge zur Verfügung standen, gab es viele Starts, und die Stimmung war bestens. Bis, ja bis die Machine der Gäste zur Landekurve ansetzte und unvermittelt aus geringer Höhe abstürzte. Sie bohrte sich zwischen Kanzel und Tragfläche in den Boden. Wir waren erstarrte, rannten dann alle los, um zu helfen, bis wir sahen, dass da allenfalls ein anwesender Arzt helfen konnte, der den Tod des Piloten feststellen musste. Lähmendes Entsetzen, wir brachen die Veranstaltung ab. Dieses Ereignis hatte ich noch lange in den Knochen und bin nie wieder so unbefangen in ein Sportflugzeug gestiegen.

Aber die Faszination des Fliegens begleitet mich auch heute noch!

Dieses Flugzeug ist nicht die Unglücksmaschine, aber von der  gleichen Bauart,

eine DO 27


Die drei Fotos oben habe ich während eines Flugtages aufgenommen. Das liegt ca. 45 Jahre zurück.

Wenn ich Gelegenheit habe, Segelflugzeuge beim Starten und Landen zu beobachten, zieht es mich an den Rand des Flugplatzes. Die nachfolgenden Aufnahmen habe ich auf dem Flugplatz Burg Feuerstein in der Fränkischen Schweiz und dem Flugplatz des holländischen Burg Hamstere gemacht.

Heute sehen Segelflugzeuge deutlich anders aus. Sie sind aus Kunststoff gefertigt. Früher waren sie aus Holz und einer Stoffbespannung gebaut.



Gestartet wird nicht nur im Flugzeugschlepp. Meist wird das Flugzeug mit einem langen Seil von einer Motorwinde emporgezogen. Ist die maximale Höhe erreicht, wird das Seil vom Piloten des Segelflugzeugs ausgeklinkt.

Über dem Leuchtturm von Burg Haamstede


Gelandet

Nach der Landung wird das Flugzeug zum Hangar geschleppt.


P.s. ich habe die beiden Bände, die ich in meiner Kindheit gelesen habe, antiquarisch gefunden und erworben!

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